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Industriekultur im Ruhrgebiet: Die Zeche Zollverein und der Gasometer Oberhausen

4.4.2025
Das Ruhrgebiet, einst das Herz der deutschen Industrie, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem lebendigen Zentrum der Industriekultur entwickelt. Die Region, die früher vor allem durch Kohleabbau und Stahlproduktion geprägt war, hat ihren industriellen Charme bewahrt und ihn in eine kulturelle und touristische Attraktion verwandelt. Zwei herausragende Beispiele dieser Transformation sind die Zeche Zollverein in Essen und der Gasometer in Oberhausen.

Zeche Zollverein: Ein UNESCO-Welterbe

Die Zeche Zollverein, auch bekannt als die "schönste Zeche der Welt", ist ein beeindruckendes Symbol der industriellen Vergangenheit und zugleich ein Beispiel für den gelungenen Strukturwandel im Ruhrgebiet. 1986 wurde die Zeche stillgelegt, doch anstatt in Vergessenheit zu geraten, erlebte sie eine Renaissance als Kulturstätte und Denkmal. 2001 wurde die Zeche Zollverein von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Geschichte und Architektur

Die Zeche Zollverein wurde 1847 gegründet und entwickelte sich schnell zu einer der größten und modernsten Steinkohlebergwerke der Welt. Besonders bekannt ist Schacht XII, der 1932 nach den Plänen der Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer eröffnet wurde. Die klare, funktionale Architektur im Stil der Neuen Sachlichkeit macht ihn zu einem architektonischen Meisterwerk. Das charakteristische Doppelbock-Fördergerüst ist heute das Wahrzeichen des Ruhrgebiets.

Kultur und Bildung

Heute beherbergt die Zeche Zollverein eine Vielzahl von kulturellen Einrichtungen, darunter das Ruhr Museum und das Red Dot Design Museum. Das Ruhr Museum bietet eine umfassende Ausstellung zur Natur- und Kulturgeschichte des Ruhrgebiets, während das Red Dot Design Museum eine beeindruckende Sammlung zeitgenössischen Designs zeigt. Darüber hinaus finden auf dem Gelände regelmäßig Veranstaltungen, Ausstellungen und Festivals statt, die Besucher aus aller Welt anziehen.

Gasometer Oberhausen: Von der Industriehalle zum Kunstobjekt

Ein weiteres beeindruckendes Beispiel für den Wandel der Industriekultur im Ruhrgebiet ist der Gasometer Oberhausen. Der ehemalige Gasbehälter, der 1929 in Betrieb genommen wurde, ist heute ein einzigartiger Ausstellungsraum und ein Wahrzeichen der Region.

Geschichte und Nutzung

Der Gasometer diente ursprünglich zur Speicherung von Gichtgas, einem Nebenprodukt der Stahlproduktion. Mit einer Höhe von 117,5 Metern und einem Durchmesser von 67,6 Metern war er lange Zeit der größte Gasbehälter Europas. Nach seiner Stilllegung 1988 drohte ihm der Abriss, doch schließlich entschied man sich, den Gasometer zu erhalten und einer neuen Nutzung zuzuführen.

Kunst und Kultur

Seit 1994 wird der Gasometer als Ausstellungs- und Veranstaltungsort genutzt. Die beeindruckende Innenarchitektur und das riesige Volumen des Gasometers bieten eine einzigartige Kulisse für großformatige Kunstinstallationen und Ausstellungen. Eine der bekanntesten Ausstellungen war "Das zerbrechliche Paradies", die spektakulären Fotografien und Installationen rund um das Thema Umwelt und Klimawandel zeigte.

Eine Region im Wandel

Die Zeche Zollverein und der Gasometer Oberhausen sind zwei herausragende Beispiele für den erfolgreichen Wandel von Industriebrachen zu kulturellen Leuchttürmen im Ruhrgebiet. Sie zeigen, wie eine Region ihre industrielle Vergangenheit bewahren und zugleich neue, kreative Wege beschreiten kann. Beide Stätten sind heute wichtige Anziehungspunkte für Touristen und Kulturinteressierte und tragen wesentlich zur Identität und zum Selbstverständnis des Ruhrgebiets bei.
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